„Die Universität Göttingen hat früh begonnen, sich mit ihren wissenschaftlichen Karrierewegen zu beschäftigen. Dies gilt es nun konsequent weiterzuführen und spürbare Verbesserungen bei Berechenbarkeit und Verlässlichkeit zu erzielen.“
Klaus Landschulz
Bibliotheksangestellter
Personalrat seit 2012, freigestellt seit 2016
**Please find an English translation at the end**
In 2024 soll sie endlich kommen: Die lang ersehnte Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG).
Ein Referentenentwurf liegt vor. Es zeichnen sich also erste Züge der Reform ab – auch wenn sich die Ampelparteien anscheinend noch nicht ganz einig sind.
Unabhängig davon wird es zu Veränderungen in der Befristungspraxis kommen. Die Kommentierung des Referentenentwurfs stellt fest, „dass die gegenwärtige Befristungspraxis entgegen der Intention des Gesetzes nach wie vor stark durch insgesamt lange Befristungsphasen, eine erst späte Entscheidung über einen dauerhaften Verbleib in der Wissenschaft und einen immer noch hohen Anteil kurzzeitiger Verträge mit weniger als einem Jahr Laufzeit geprägt ist.“ Das trifft leider auch auf unsere Universität zu. Im Referentenentwurf stehen unter anderem Mindestvertragslaufzeiten, der Vorrang der Qualifizierungsbefristung vor der Projektbefristung und sogar Anschlusszusagen für befristete Stellen nach der Promotion.
Wer an der Universität wie von den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen profitieren wird, wird davon abhängen, welche Standards die Hochschulleitung mit den Fakultäten vereinbart, ob eine andere Personalplanung gelingt und wie die finanziellen Spielräume für Anschlussoptionen genutzt werden.
Hierbei hat der Personalrat ein Wort mitzureden!
Wir, die Personalräte der ver.di-Liste, bringen dabei unsere langjährigen Erfahrungen ein. Und wir haben mit ver.di eine starke Gewerkschaft hinter uns, die sich hochschulübergreifend für gute Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung einsetzt. ver.di hat sich bereits kritisch zur Reform geäußert und kann hoffentlich noch wichtige Impulse in die Reform einbringen. Es zeichnet sich ab, dass die Spielräume der Gewerkschaften in jedem Fall größer werden. Denn die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Tarifvertragsparteien sollen gestärkt werden. Mit einer Petition setzt sich ver.di zudem mit Partner*innen zusammen für mehr Dauerstellen in der Wissenschaft ein.
Wir, die Personalräte der ver.di-Liste, werden uns dafür einsetzen, dass …
… sich die Mindestvertragslaufzeiten in der Promotion an der fachspezifischen Promotionsdauer orientieren
… die Qualifizierungsbefristungen auch nach der Promotion das Erreichen der vereinbarten Qualifizierungsziele erlauben
… Stellen mit Anschlusszusagen nach transparenten Verfahrensweisen vergeben werden
… sich die Gewährung von Anschlussstellen auf realistische Zielvereinbarungen und transparente Beurteilungsprozesse gründet
… die Fakultäten ihre wissenschaftliche Personalstruktur fachspezifisch so weiterentwickeln, dass sie attraktive Karrierewege neben und hin zur Professur gestalten sowie Dauerstellen für ihre jeweiligen Daueraufgaben schaffen
DAFÜR BRAUCHEN WIR EURE STIMME BEI DER PERSONALRATSWAHL 2024!
Setzt Euer Kreuz auf der ver.di-Liste, damit wir uns gemeinsam für planbare wissenschaftliche Karriereentwicklung mit Perspektive an der Universität Göttingen einsetzen können.
Unsere ver.di-Liste setzt sich ein für eine Universität Göttingen, an der alle in Forschung und Lehre Tätigen Vertrags- und Arbeitsbedingungen haben, die ihrer Karriereentwicklung dienen, und Bleibeperspektiven transparent und fair gestaltet sind.
*** English translation ***
Enabling Plannable Academic Career Development with Prospects: Our Goals for the Staff Council 2024-2028
It is supposed to come in 2024: The long-awaited reform of the Academic Fixed-Term Contract Act (WissZeitVG).
A draft bill (in German) is now available. The first signs of the reform are therefore emerging – even if the governing parties are apparently not yet in complete agreement.
Regardless of this, there will be substantial changes in the practice of temporary employment. The commentary on the draft bill states that “contrary to the intention of the law, the current practice of fixed-term contracts continues to be characterized by generally long fixed-term phases, a late decision on a permanent stay in academia and a still high proportion of short-term contracts with a term of less than one year.”
Unfortunately, this also applies to our university. Among other things, the draft bill includes minimum contract terms, the priority of fixed-term contracts for qualification over fixed-term contracts for projects and even follow-up commitments for fixed-term positions after the doctorate.
How the new legal framework will improve the situation for academic staff will depend on the agreement of the university management with the faculties about recruiting and employment guidelines, staff planning procedures as well as establishment of permanent positions.
The staff council has a say in this!
We, the staff councils on the ver.di list, are contributing our many years of experience. And with ver.di, we have a strong trade union behind us that is committed to good working conditions and fair pay across all universities. ver.di has already expressed its criticism of the reform (in German) and will hopefully be able to contribute important impulses to the reform. It is becoming apparent that the scope for the trade unions will definitely increase. This is because the co-determination options of the bargaining parties to the collective agreement are to be strengthened.
ver.di is also campaigning with partners for more permanent positions in science with a petition (in German).
We, the staff councils on the ver.di list, will work to ensure that …
… the minimum contract periods for doctorates are based on the subject-specific duration of the doctorate
… the duration of the fixed-term qualification contract after the doctorate allow to achieve the agreed qualification goals
… positions with follow-up commitments for permanent positions are awarded according to transparent procedures
… the granting of permanent follow-up positions is based on realistic target agreements and transparent assessment processes
… the faculties further develop their academic personnel structure in a subject-specific manner so that they create attractive career paths alongside and leading to professorships and create permanent positions for their respective permanent tasks
THIS IS WHY WE NEED YOUR VOTE IN THE 2024 STAFF COUNCIL ELECTIONS!
Put your cross on the ver.di list so that we can work together for predictable academic career development with prospects at the University of Göttingen.
Our ver.di list is committed to a University of Göttingen where all those working in research and teaching have contractual and working conditions that serve their career development and where prospects for staying are transparent and fair.